Gastbeitrag: Weltbienentag in Zadrau (KLP)

 

Am 20. Mai ist der 1. Internationaler Weltbienentag 2018

 

- auch bei uns im Wendland !

 

 

 

Die UN hat den 20. Mai zum Weltbienentag erklärt!

 

Jedes Jahr an diesem Tag wird die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf die Bedeutung der Bienenhaltung und anderer Bestäuber gelenkt, sowie auch auf ihre unersetzliche Rolle für Natur und Ernährung. Die Menschen werden an die Bedeutung der Bienen für das Ganze erinnert und aufgefordert, konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um sie zu erhalten und zu schützen.

 

In Kooperation mit dem Imkerverein Wendland wird es in der

 

Alten Schule in Zadrau hierzu am 20.05. ab 13 Uhr verschiedene, hochbrisante Beiträge geben, u.a. von Thomas Mitschke, NABU Lüneburg, über das Insektensterben und die Biene in größter Not, daran anschließend eine politische Diskussion mit Miriam Staudte (MdL), Rebecca Harms (MdEP), Thomas Mitschke (NABU), Klaus Ahrens (DBIB) und wendländischen Imkern:

 

 

Plan Bee für die Bienen

 

Können wir die Honigbiene retten? Schutz wider die Ausbeutung und die AgroChemie! Politik für die Biene - Thesen eines Planes vertreten durch Politik und Imkerei.

 

 

Ist es schon zu spät, oder besteht noch Hoffnung? Jeder kann durch sein eigenes Handeln sofort dazu beitragen, dass es für Honig- und Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge noch Lebensräume und damit Nahrung gibt. Haben wir, der Balkonbesitzer, Flächen- und Garteninhaber, der Beamte in der Behörde, der Landwirt oder aber der Politiker ein Herz für Insekten und möchten mit unseren individuellen Möglichkeiten etwas dafür tun, dann ist es jetzt Zeit zu handeln!

 

Über 80 % der Nutz- und Wildpflanzen sind auf die Bienen als Bestäuber angewiesen.

 

Der volkswirtschaftliche Nutzen der Bestäubungsleistung übersteigt den Wert der Honigproduktion um das 10- bis 15-fache. Dies sind rund 2,5 Milliarden Euro jährlich in Deutschland und ca. 170 Mrd. € weltweit.

 

Damit sind Bienen eine der 3 wichtigsten Nutztiere neben Rind und Schwein.

 

Aber nicht nur unsere Kulturpflanzen werden durch die Bienen bestäubt, sondern auch die Wildpflanzen der Wälder und Fluren. Viele Pflanzenarten wären ohne die Biene bereits ausgestorben, nur durch sie wird der Artenreichtum der Pflanzen in unserer Landschaft erhalten. Die Früchte und Samen dieser Wildpflanzen sind wiederum Nahrungsgrundlage für viele Tiere in Wald und Flur. Sie trägt somit auch zum Erhalt von wildlebenden Tieren mit bei.

 

Wie farblos, wie eintönig wäre unsere Umwelt ohne die Tätigkeit der Biene: In einem einzigen, bienenlosen Jahrhundert hätte unsere Landschaft ein völlig anderes Aussehen, da es keine Blumen, keine blühenden Sträucher und Bäume mehr geben würde. Jeder Imker ist deshalb mit seinen Bienen Landschaftspfleger erster Ordnung.

 

Und hier kommt die Politik ins ernste „Spiel“:

 

Bienenschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Es kann nicht sein, dass der Imker Bittsteller bleibt! Ohne die von der Gesellschaft oft belächelten Hobbyimker gäbe es flächendeckend keine Bienen mehr und das mit allen Folgen für unser Ökosystem Mensch.

 

Tatsächlich ist die Biene rechtlich ungeschützt! Sie hat keinen Anwalt! Es gibt kein staatlich oder gesellschaftlich organisiertes Kontroll- und Schutzsystem für den Erhalt der Biene!

 

Inzwischen ist jeder Schützenverein Weltkulturerbe, ebenso die Pizza und der dazugehörige Pizzabäcker…. der Imker und die Bienen? Fehlanzeige! Noch Fragen??

 

Ein „Schutzgut Biene und Insekt“ müsste die Agrarstruktur tiefgreifend verändern: an den Feldrändern bräuchte es Hecken, die zu unterschiedlichen Zeiten blühen, stattdessen werden diese zunehmend entfernt, teilweise rechtswidrig, oft ungeahndet; es gibt für sie in der industriellen Agrarproduktion keinen Platz mehr. Indem die moderne Landwirtschaft die Artenvielfalt auf dem Acker und im Grünland gezielt vernichtet, wird sie zur größten Bedrohung für bestäubende Insekten.

 

Artenarme, überdüngte Grünlandflächen und Monokulturen konfrontieren die Insekten mit einem Mangel an Blütenpollen. In der Folge sind sie mangelernährt und anfälliger für Krankheitserreger. Wenn die Landschaft ihnen die Chance gibt, steuern die Tiere aktiv dagegen.

 

Bienen- und Umweltschützer fordern: Bei der Zulassungsprüfung für Pestizide müsse man endlich auch die chronischen, nicht tödlichen Effekte auf Honigbienen berücksichtigen und dürfe Hummeln und Wildbienen nicht außen vor lassen.
Neonicotinoide – hochwirksame Nervengifte gegen Insekten, zugelassen in über hundert Ländern und eine der wichtigsten Geschäftssparten der Pflanzenschutzmittel-Industrie: zwar sind Honigbienen nicht das eigentliche Ziel der Gifte – doch sie werden zum Kollateralschaden der Schädlingsbekämpfung. 4 Milliardstel Gramm Neonics – mehr braucht es nicht, um eine Biene zu töten. Doch allein in Deutschland wurden im Jahr 2015 über 200 Tonnen des giftigen Wirkstoffs an Landwirte verkauft.

 

Von den Befunden alarmiert, haben Behörden in den USA und der EU – teilweise und vorübergehend – Verbote erlassen. Dagegen klagen die Hersteller. Gleichzeitig sind die Gifte bei tausenden von Freizeitgärtnern noch immer beliebt….

 

Und eines wird bislang allerdings noch gar nicht untersucht: der Pestizidmix, der auf den Äckern der industriellen Landwirtschaft niedergeht – zu aufwendig, zu teuer.

 

Dabei läge es im Interesse der Landwirtschaft selbst, die Vielfalt der Ökosysteme langfristig zu erhalten, damit das Gesamtsystem der Bestäuber seine Arbeit für hohe Erträge und gute Lebensmittelqualität leisten kann – doch diese Botschaft ist bislang nicht angekommen.

 

Bayer, Monsanto, Syngenta….angesichts dieser Markt- und Machtkonzentration müsste es den Landwirten längst himmelangst sein und manchem ist die Abhängigkeit von diesen Konzernen sicher bewusst.

 

Da ist es doch nett zu lesen, daß Syngenta kostenloses Saatgut zur Verfügung stellt, um Lebensräume für Insekten zu schaffen: Syngenta Bienenweide ….an Zynismus nicht zu überbieten!

 

 

Letztendlich sitzen eben auch die Bauern mit den Imkern im selben Boot:

 

dass sie auf Kosten der natürlichen Ressourcen ihre Höfe so führen müssen, damit sie zu Weltmarktpreisen konkurrenzfähig sind, ist schlichtweg ein tödliches System.

 

Wir haben uns für das Leben entschieden!

 

Deshalb wird es bei unserem 1. Internationalen Weltbienentag einen Blick in die Bienenkästen mit Marco Otte geben, unserem letzten Berufsimker hier im Wendland. Wir werden etwas über den Erhalt der „Dunklen Biene“ erfahren, unsere angestammte „Heidebiene“, die hier mal heimisch war.

 

Ein tolles Projekt ist auch die Schulimkerei, zu der es einen Stand geben wird. Gute Literatur zum Thema und auch Pflanzen-Empfehlungen werden angeboten und natürlich: HONIG !!!

 

 

Uschi Herzog, Alte Schule Zadrau